23. September 2024, Leipzig
Bischof Dr. Matthew Kukah wird am 7. Oktober ab 17:00 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche ein Friedensgebet halten. Motto: "Von Nigeria bis zur Ukraine - Dialog als Weg zum Frieden." Der hochkarätige Mediator und international anerkannte nigerianische Friedensexperte hat unzählige Menschenleben gerettet, u.a. durch interreligiöse Dialoge im Sharia-geprägten Norden Nigerias und durch die Beendigung des langjährigen Krieges der Ogoni gegen den Ölkonzern Shell im Niger-Delta.
Im Leipziger Friedensgebet wird er über Herausforderungen der heutigen globalen Diplomatie und internationalen Friedenspolitik sprechen. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Rede wird die Notwendigkeit von Veränderungen im internationalen Gefüge sein, um Frieden und Stabilität weltweit zu fördern. Er kritisiert die zunehmende Militarisierung.
„Wir stehen heute an einem Punkt, an dem wir erkennen müssen, dass die wahren Lösungen für globale Konflikte nicht allein in politischen Vereinbarungen liegen, sondern in der Fähigkeit, Brücken des Vertrauens und des Verständnisses zu bauen“, erklärt Bischof Kukah. „Politik, die auf Eskalation und Militarisierung setzt, wird keine friedliche Zukunft bauen.“
Bischof Kukah folgt einer Einladung von „Leipzig bleibt friedlich!“. Lutz Mükke, Vorsitzender der Friedensinitiative, über Kukahs Wirken: „Bischof Kukah hat sich als ziviler Mediator in Bürgerkriegen und komplexen Konfliktlagen große Verdienste erworben. Er ist für seine klaren Worte berühmt und gründete die nigerianische Friedenskommission mit, ein Gremium hochrangiger Persönlichkeiten, die u.a. Ausschreitungen bei Wahlen verhindern.“
“Leipzig bleibt friedlich!” hat es sich zum Ziel gesetzt, Leipzig zu einem Weltfriedensort zu entwickeln. Im Rahmen des Bischof-Besuchs wird die Initiative mit dem Kukah-Zentrum aus Abuja/Nigeria feierlich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen, um in Zukunft gemeinsam Projekte zur Förderung von Friedensdiplomatie zu realisieren.
Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, an diesem besonderen Friedensgebet teilzunehmen und ein starkes Zeichen für den Frieden zu setzen.
Wann: 17 Uhr
Wo: Zum Friedensgebet in der Nikolaikirche
Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten
Pressekontakt: „Leipzig bliebt friedlich!“ +49 (0)179 4553542
Deutsche Version der Presseinformation
Englische Version der Presseinformation / press release
21. September 2024, Kloster Buch
Unter dem Leitsatz „Schwerter zu Pflugscharen!“ haben sich am 21. September 2024 im Kloster Buch zahlreiche Friedensinitiativen aus der Region zusammengeschlossen, um die „Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz“ ins Leben zu rufen. Die Allianz verfolgt das Ziel, sich gegen die zunehmende Militarisierung der Welt zu stellen und für einen nachhaltigen Frieden durch Dialog und Friedensdiplomatie einzutreten.
In Anlehnung an die historischen Losungen der Kirchenbewegungen der 1980er Jahre, die sich erfolgreich gegen das atomare Wettrüsten und für Verhandlungen zwischen den Blöcken einsetzten, strebt die Allianz nach einer Rückbesinnung auf Vertrauen und Verständigung. „Vertrauen wagen, damit wir leben können“ – dies war damals der Grundstein für Entspannungspolitik und Abrüstung. Heute, so die Teilnehmer, fehlt es schmerzlich an diesem Vertrauen. Unterstützer des Appells ist auch Harald Brettschneider. Der Dresdner Pfarrer im Ruhestand hatte in den 1980er Jahren zusammen mit Friedrich Schorlemmer die Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ begründet. Das weltbekannte Symbol der Bewegung hat Brettschneiders entworfen.
Friedensarbeit in einer militarisierten Welt
„Die bedrohlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben uns gezeigt, dass aggressive Außenpolitiken und die Fokussierung auf militärische Lösungen unser gemeinsames Ziel eines friedlichen und gerechten Zusammenlebens gefährden“, betonten die Teilnehmer in ihrem Appell. Mit der Gründung der Allianz wollen die Friedensgruppen ein Zeichen gegen die Eskalation der Militarisierung setzen und gemeinsam den Weg für eine neue Friedensbewegung ebnen.
Gründe für den Zusammenschluss sind u.a.:
1. Langfristige Friedenssicherung: Die Vernetzung der Friedensgruppen soll militärische Normalisierungen aufhalten und Brücken zwischen Kulturen, Religionen und Nationen bauen.
2. Gegenseitige Stärkung: Austausch von Erfahrungen und gegenseitige Ermutigung sollen nachhaltige Friedensarbeit stärken.
3. Zunahme von Gewalt: Durch Dialog und Friedensdiplomatie sollen Alternativen zu Gewalt und Krieg entwickelt werden.
4. Entlarvung von Propaganda: Die Allianz stellt sich gegen Propaganda, die Militarisierung und Kriegshetze fördert, und tritt für eine demokratische Kultur des Dialogs ein.
5. Widerstand gegen die Militarisierung der Gesellschaft: Die Friedensgruppen wehren sich gegen atomare Aufrüstungs- und Stationierungspläne, die Heroisierung des Militärs, Rekrutierung Minderjähriger und galoppierende Rüstungsausgaben.
6. Friedliche Alternativen: Militärische Maßnahmen müssen in langfristige, zivile Friedensstrategien und -diplomatie eingebettet sein, Primat der Gewaltlosigkeit.
7. Stärkere Repräsentanz friedlicher Bewegungen: Friedensinitiativen sollen stärker in Sicherheitskonzepte und geopolitische Diskussionen eingebunden werden.
8. Krieg als Geschäftsfeld: Die Allianz setzt sich dafür ein, kriegsgetriebene wirtschaftliche Interessen öffentlich zu machen und zu kontrollieren.
Ein Aufruf zum Handeln
„Wir rufen Friedensinitiativen, zivilgesellschaftliche Gruppen und Einzelpersonen dazu auf, sich stärker zu vernetzen und zu kooperieren, um gemeinsam gegen Militarisierung und für eine gerechtere, friedliche Welt aufzutreten“, so Dr. Lutz Mükke, Vorsitzender der Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“, die das Treffen initiiert hatte.
Unterzeichner des Klosterbucher Appells:
Leipzig bleibt friedlich!, Leipzig
Martin-Luther-King-Zentrum, Werdau
Aktionsbündnis Frieden, Kamenz
Planet des Friedens, Bautzen
Initiative Friedenssuche, Bautzen
FRIEDEN WAGEN, Muldental
Miriqidi Lebensraum, Friedebach/Erzgebirge
Friedensgebet Bärndsdorf
Bündnis Friedenskorn, Thiendorf
Harald Brettschneider, Pfarrer i.R., Initiator der Aktion "Schwerter zu Pflugscharen in den 1980er Jahren, Dresden
Fotos zur freien Verwendung unter Angabe:
© Bernd Naumann, Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz
Für weitere Informationen zur „Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz“ wenden Sie sich bitte an:
Dr. Lutz Mükke, lutzmuekke@web.de
14. August 2024, Leipzig
Am Mittwoch, den 28. August 2024, wird ab 16:30 Uhr auf dem Leipziger Markt eine 11 x 16 Meter große Weltkarte aus 72 Puzzleteilen entstehen, die basierend auf einer Idee von Beate Tarrach, Mitglied der Bautzner Initiative Friedenssuche, von Akteuren aus ganz Deutschland gestaltet wurde.
Der Planet des Friedens soll den Wunsch für ein Ende aller Kriege sowie für eine friedliche Verständigung zwischen den Völkern symbolisieren. Es soll ein Zeichen für Verhandlungslösungen bei Konflikten und gegen die drohende Gefahr eines Dritten Weltkrieges setzen.
© Andreas Matthes
27. März 2024, Leipzig
Die Friedensinitiative „Leipzig bleibt friedlich!“ steht hinter der Aktion.
Interview mit Mitinitiator Lutz Mükke (PDF)
"Diplomatie statt Waffen" auf YouTube
25. März 2024, Leipzig
Wir laden herzlich ein zu einem Friedensgebet , das der Verein "Friedenswende 23" richtet am 15.04.2024 um 17 Uhr in der Nikolaikirche zu Leipzig ausrichtet. Es steht unter dem Motto am "Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne Frieden nichts." (Willy Brandt). Als Gäste werden unter anderem der Brigadegeneral a. D. und militärischer Berater der gewesenen Bundeskanzlerin Angela Merkel Dr. Erich Vad erwartet.
20. März 2024, Leipzig
Spendenaufruf für die Graffiti-Aktion an der A14
20. Dezember 2023, Leipzig
Leipzig bleibt friedlich! & Gerhard Schöne zum Friedensgebet in der Nikolaikirche zu Leipzig am 24.10.2022
16. Oktober 2023, Leipzig
Liebe Gemeinde,
spüren Sie auch dieses Unbehagen, diese Erschöpfung, diese Traurigkeit, ja fast die Hoffnungslosigkeit angesichts all der Meldungen? Krieg ist wieder real geworden in unserer ganz persönlichen Wahrnehmung. Seit Februar letzten Jahres sind wir täglich konfrontiert mit den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Und seit dem 7. Oktober mit den unvorstellbaren Gräueltaten der Hamas, den Vergeltungsschlägen Israels in Gaza, der Angst vor einem großen Krieg im Nahen Osten, der weiteres unermessliches Leid zur Folge haben würde.
Vor Schock und Entsetzen, vor Trauer und Mitgefühl könnten wir verstummen. Aber das lässt unsere Zeit ja gar nicht zu.
Zur Predigt
16. Oktober 2023, Leipzig
Liebe Gäste, liebe Friedliebende,
ich stehe heute vor Ihnen, um über ein Thema zu sprechen, das von allergrößter Bedeutung ist – über Diplomatie, über Friedensdiplomatie. Diplomatie ist in diesen Tagen so wichtig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, gerade weil sie in den zurückliegenden Jahren so sträflich vernachlässigt wurde. Sie ist überlebenswichtig, um Deeskalation, Frieden, Stabilität und Völkerverständigung zu fördern und zu erreichen. Friedensdiplomatie muss die tragende Säule unserer Außenpolitik sein.
15. September 2023
Am 16. Oktober 2023 um 17 Uhr findet in der Leipziger Nikolaikirche ein besonderes Friedensgebet statt. Die renommierte Theologin und Friedensaktivistin Margot Käßmann wird zum Thema Frieden und Krieg sprechen. Die musikalische Begleitung der Veranstaltung wird von Hutcheson's Grammar School Senior School & Chamber Chor aus Schottland übernommen, unter Leitung von Mark Williams. Mehr als 60 Sängerinnen und Sänger vertreten singend ihre Schule, die in Glasgow eine Institution ist und auf eine mehr als 360-jährige Geschichte zurückblicken kann.
„Die Leipziger Nikolaikirche ist ein internationales Symbol für den gewaltlosen Widerstand und für den biblischen Ruf „Schwerter zu Pflugscharen.“ Gerade in einer Zeit, in der überall zu den Waffen gerufen wird, freue ich mich, an diesem zentralen Ort der Friedlichen Revolution von 1989 zur Predigt eingeladen zu sein“, erklärt Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und einstige Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover.
Organisator des Friedensgebets ist "Leipzig bleibt friedlich!" Lutz Mükke, Vorsitzender der Initiative, sagt: „Wir wollen Leipzig zu einem internationalen Weltfriedensort entwickeln. Aus Leipzig soll der Ruf des Friedens in die Welt schallen, der Ruf nach Diplomatie und nach Deeskalation.“
"Leipzig bleibt friedlich!" hatte sich 2020 gegründet, um einen öffentlichen Diskurs über die geplante Ansiedlung eines Flottenzentrums für Militärhubschrauber am Flughafen Leipzig/Halle anzuschieben. Geplant hatten die Ansiedlung die Rüstungskonzerne Lockheed Martin/Sikorsky und Rheinmetall. "Leipzig bleibt friedlich!" organisiert regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen, um das Bewusstsein für den Frieden zu fördern und Menschen zusammenzubringen.
Wann: 17 Uhr
Wo: Zum Friedensgebet in der Nikolaikirche
Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten
Pressekontakt: „Leipzig bliebt friedlich!“ +49 (0)179 4553542
17. Juni 2023
Leipzig bleibt friedlich! & Musikkabarettist Franz Esser
Einladung zum 17. Juni 2023
Ein politisch-musikalischer Abend zur aktuellen Lage und zum Weltfriedensort Leipzig
„Schwerter zu Pflugscharen!“, „Keine Gewalt” und kluge Diplomatie - das waren die Zutaten, die 1989 die Mauer zu Fall brachten. Und Leipzig, Stadt der Friedlichen Revolution, hatte daran Anteil. Wie geht Leipzig mit diesem Erbe um? Bleibt die Stadt der Friedlichen Revolution friedlich? Oder wird der zivile Flughafen und seine Umgebung weiter zum Militärdrehkreuz und Rüstungsstandort ausgebaut? – Die Bürgerinitiative „Leipzig bleibt friedlich!“ lädt zu einem politisch-musikalischen Abend mit Podiumsgespräch ein. Unter anderem werden erste Stimmen aus Politik und Wirtschaft verlesen - Antworten auf dutzende Anfragen, die „Leipzig bleibt friedlich!“ an Entscheidungsträger auf Stadt-, Landes- und Bundesebene verschickte.
Die Bürgerinitiative „Leipzig bleibt friedlich!“ gründete sich 2020 und möchte, dass Leipzig sich als “Weltfriedensort” etabliert. Maßgeblichen Anteil hatte die Initiative u.a. am Diskurs über die geplante Ansiedlung von Rüstungsfirmen und eines Flottenmanagementzentrums für bis zu 60 Militärgroßhubschrauber am Flughafen Leipzig/Halle, gegen die sie sich aussprach.
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Franz Esser, Musiker und Kabarettist aus München.
Wann: Die Veranstaltung beginnt am 17. Juni 2023, 20 Uhr,
Wo: in der “Villa”, Lessingstr. 7
Eintritt: frei, begrenzte Sitzkapazität.
Pressekontakt: „Leipzig bliebt friedlich!“ +49 (0)179 4553542
30. Januar 2023
Für die Bundeswehr muss neue Munition beschafft werden, der Rüstungskonzern Rheinmetall prüft deshalb auch den Aufbau einer Pulverfabrik in Sachsen. Es würde sich um eine millionenschwere Industrieansiedlung handeln. Weitere Informationen
24. Oktober 2022
Lassen Sie mich etwas zu den aktuellen Ereignissen sagen, zum Krieg in der Ukraine. Es wird der Eindruck erweckt und es wird uns vorgegaukelt, dass jetzt nur starkes Militär und Waffenlieferungen helfen würden. Überall erschallt der Ruf und der Befehl zu den Waffen. Hier bei uns in der Bundesrepublik ist die Rede von einer „Zeitenwende“ für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik.
1. Oktober 2022
Der Verein Leipzig bleibt friedlich! richtet am 24.Oktober 2022 um 17 Uhr das Friedensgebet in der Nikolaikirche zu Leipzig gemeinsam mit dem Liedermacher Gerhard Schöne aus.
Wir freuen uns über zahlreiches Kommen...
30. September 2022
Die Nikolaikirche lädt im Oktober zu einem Vernetzungstreffen deutscher Friedensgebetsgruppen nach Leipzig ein.
Sonntag, der 9. Oktober 2022 - Tag der Friedlichen Revolution wird mit drei Gottesdiensten eröffnet:
10.00 Uhr in der Thomaskirche, 11.00 Uhr in der Universitätskirche und in der Propsteikirche.
Im weiteren Tagesverlauf findet um 17.00 Uhr ein Friedensgebet in der Nikolaikirche statt, zu dem auch die Germanistin und Kulturwissenschaftlerin Irina Scherbakowa eine Rede zur Demokratie halten wird, bevor um 19.00 Uhr auf dem Nikolaikirchhof
das Lichtfest Leipzig eröffnet wird.
Anmeldung und weitere Informationen
10. August 2022
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
wir möchten über aktuelle Entwicklungen rund um unsere Petition und “Leipzig bleibt friedlich!” informieren. Es hat sich einiges getan.
Das Konsortium um Rheinmetall-Lockheed Martin/Sikorsky hatte sich um einen Milliardenauftrag für Militärhubschrauber beworben und war bei der Bewerbung mit dem Flughafen Leipzig/Halle als Standort für das Flottenmanagement-Zentrum an den Start gegangen. Dagegen haben wir zwei Jahre lang ausdauernd interveniert – mit hunderten Briefen an Politiker, Ministerien und Fachgremien, in dutzenden persönlichen Gesprächen mit Stadträten, Landtags- und Bundestagsabgeordneten, mit einer Petition, in Medien-Interviews und Pressemitteilungen sowie auf Veranstaltungen.
Final ging der Zuschlag der Bundesregierung für den Großauftrag nun zwar an ein anderes Rüstungskonsortium rund um Boeing. Doch damit ist Leipzig als Standort für das Flottenmanagement-Zentrum der 60 Militärgroßhubschrauber noch nicht vom Tisch. Entsprechend haben wir unsere Petition gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle zum internationalen Militärdrehkreuz soeben nochmals aktualisiert.
Zum wiederholten Mal haben wir auch Spitzenpolitiker und Entscheidungsträger angeschrieben, u.a. das Bundeskanzleramt, das Verteidigungsministerium, die Sächsische Staatskanzlei, den Oberbürgermeister Leipzigs sowie die Mitglieder des Verteidigungsschusses im Bundestag. Bei allen Adressaten baten wir um Augenmaß in der Standortfrage. Aus den inhaltlich sehr unterschiedlichen Antwortschreiben möchten wir einige zentrale Auszüge zur Kenntnis geben, Stand Juli 2022:
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag schreibt, sie teile unser Anliegen nicht. Eine “verteidigungsfähige Demokratie” brauche “ausreichend Standorte und Stützpunkte.”
Bundeskanzler Olaf Scholz lässt antworten, dass “zu möglichen Ansiedlungsplänen” am Flughafen Leipzig/Halle “nach dem gegenwärtigen Stand” kein “Bau von Infrastruktur durch die Bundeswehr” geplant sei.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer lässt antworten: “Zu dem Ansiedlungsvorhaben wurde seitens der Bundesregierung noch keine abschließende Entscheidung getroffen.”
Burkhard Jung, Oberbürgermeister Leipzigs, schreibt, er beobachte mit “großer Sorge wie sich in vielen internationalen Konflikten zunehmend die Anwendung von Gewalt als Teil einer 'Konfliktlösungsstrategie' durchsetzt” und es “zu einer zunehmenden Aufrüstung” komme. Leipzig stehe jedoch “historisch und symbolisch für die friedliche Lösung von Konflikten.” Der Flughafen sei zwar „grundsätzlich“ ein Flughafen für Geschäftsreisende und Tourismus, allerdings liege die militärische Nutzung „nicht im Einflussbereich der Stadt.“
Abschließend zwei für unsere Initiative wichtige organisatorische Informationen:
Ganz herzlichen Dank, für die Unterstützung unserer Petition und zivilen Initiative, den Weltfriedensort Leipzig zu stärken!
Bitte tragen Sie sich/tragt Euch auf unserer Website in unseren Email-Verteiler ein www.leipzig-bleibt-friedlich.org. Das ist wichtig, um auch nach der Petition weiter in Kontakt bleiben zu können.
Geld, das über die Petitions-Website openpetition.de gespendet wird, erhält die Petitionsplattform und nicht unsere Initiative. Wir werden von dort auch nicht über entsprechende Spenden informiert. Wer unsere Initiative finanziell unterstützen möchte, sollte diese Kontoverbindung nutzen.
Herzlichen Dank!
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden einen fröhlichen und entspannten Sommer!
Ihr Vorstand von “Leipzig bleibt friedlich!”
24. April 2022
Die Bundeswehr soll laut einem Medienbericht mit Dutzenden neuen Chinook-Transporthubschraubern ausgerüstet werden. Der Nachfolger des bisher eingesetzten Sikorsky-Modells habe aus Kostengründen das Nachsehen...
Leipzig, 17. April 2022
"Ich wünsche allen ein friedliches und frohes Osterfest!
Vielen Dank für die Möglichkeit, heute hier sprechen zu können. Vielen Dank an alle, die heute her gekommen sind und sich zeigen, eintreten gegen Krieg und für Frieden!
Mein Name ist Lutz Mükke. Ich vertrete hier die Friedensinitiative “Leipzig bleibt friedlich!” Wir haben uns vor zwei Jahren gegründet mit dem Ziel, die seit vielen Jahren laufende, schleichende Militarisierung des Flughafens Halle/Leipzig ins öffentliche Bewusstsein zu holen und dagegen zu protestieren.
Hunderttausende Soldaten und Kriegsgerät wurden über den Flughafen Leipzig bereits in Kriegsgebiete wie Afghanistan, Irak und Mali befördert. Ansiedlungen von Rüstungsunternehmen und einem Flottenmanagementzentrum für große Militärhubschrauber sind geplant... Bereits vor der Eskalation des Ukraine-Krieges haben wir auch gegen Militärtransporte über Leipzig in die Ukraine protestiert.
Wir sind Leipziger Bürger, die viel mit der Friedlichen Revolution von 1989 verbinden. Was hier 1989 gelungen ist, hat Weltgeschichte geschrieben. Die eine Seite hat mit Kerzen und Transparenten friedlich demonstriert und Widerstand geleistet und die waffenstarrende andere Seite, hat nicht geschossen. Leipzig hat einen nicht unwesentlichen Anteil am Fall der Berliner Mauer. Und das kann man einordnen in welthistorische Ereignisse wie den Marsch der schwarzen Bürgerrechtsbewegung auf Washington oder den zivilen Ungehorsam in Indien angeführt von Mahatma Gandhi. Deshalb wollen wir Leipzig als Weltfriedensort etablieren und keine Rüstungs- und Militäransiedlungen.
Lassen Sie mich noch etwas zu den aktuellen Ereignissen sagen, zum Ukraine-Russland-Krieg.
Es ist die Tage viel der Rede von einer „Zeitenwende“ für die deutsche Außen- und Militärpolitik. Überall erschallt der Ruf und der Befehl zu den Waffen. Es wird uns vorgegaukelt, dass jetzt nur Militär und Waffenlieferungen helfen würden. Woher nimmt man eigentlich diese Analyse? Aus den verheerenden Kriegen des Westens in Afghanistan, Irak, aus Libyen oder aus Mali? Wohl kaum. Dort hat das Militär das Gegenteil belegt: Alle diese jüngsten Kriege sind einzige militärische Desaster, die noch größeres Verderben und Instabilität brachten.
Diese Tage wollen uns Massenmedien und viele Politiker den Ukraine-Krieg auch als Heldentum verkaufen. Mit diesem Narrativ ruft und befiehlt man seit tausenden Jahren zu den Waffen. Doch leider verschwimmen hinter diesem Heldenepos auch ganz andere Realitäten: Unter anderem die Zwangsrekrutierungen von allen Männern zwischen 18 und 60 Jahren in der Ukraine, oder die Ahnungslosigkeit russischer Soldaten, die als Kanonenfutter ins Feld geschickt werden. Heldenhaft ist im Krieg nichts. Ich sage ihnen das aus vollster Überzeugung nicht vom Schreibtisch oder von der bequemen Couch aus, sondern weil ich als Kriegsreporter selbst im Luftschutzbunker gesessen habe und Krieg und Tot in Südsudan, Kongo, Somalia, Afghanistan und Mali hautnah miterlebt habe. Glauben sie niemals dieser toxischen Kriegs-Poesie vom Heldentum der Soldaten. Das ist reine Kriegspropaganda.
Aber was für eine Antwort haben wir als Friedensinitiative auf die aktuelle Situation in der Ukraine. Es kann nur eine geben: Verhandlungen jetzt! Verhandlungen sofort. Verhandlungen auf allerhöchster Ebene. Und nicht in irgendeiner Zukunft, nachdem sich die Militärs ausgetobt haben, um ihre späteren Verhandlungspositionen zu optimieren und hunderttausende Opfer zu beklagen sind. Wir wollen Verhandlungen jetzt!
Und wer soll verhandeln: Selbstverständlich die wichtigsten Konfliktparteien in diesem Krieg. Und das sind neben der Ukraine und Russland zu allererst die Vereinigten Staaten von Amerika, die große Interessen verfolgen. Und nicht zuletzt sollte auch die EU eine Rolle spielen.
Zum Abschluss zurück zum Wort „Zeitenwende“ der deutschen Außen- und Militärpolitik. Diese hat Kanzler Olaf Scholz verkündet und sein Kabinett befeuert diese seit dem kräftig. 100 Milliarden Sonderfonds für die Bundeswehr und Anstieg des Militärhaushalts auf mindestens 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Gigantische Summen werden nun wohl in den kommenden Jahren ins Militär fließen. Deutschland wird den drittgrößten Militärhaushalt der Welt haben.
Der militärisch-industrielle Komplex wird damit unglaublich gestärkt und wird an Einfluss und Mitsprache in unserer Gesellschaft gewinnen. Durch diese riesigen Budgets wird das Militär deutlich mehr Personal, mehr Material, mehr Einfluss erlangen und die wirklichen Auswirkungen einer solch verfehlten Politik werden wir erst in ein, zwei Jahrzehnten zu spüren bekommen.
Wir von „Leipzig bliebt friedlich!“ wollen das nicht. Wir wollen Investitionen in kluge Diplomatie, zivile Konfliktlösungen und zivile Strukturen. Denn kluge, kräftige Diplomatie und zivile Politik hätte auch den Ukraine-Russland-Krieg verhindern können.
Wir fordern: Verhandlungen jetzt!
Danke! Und ein frohes Osterfest!"
07. April 2022
Für über fünf Milliarden Euro will die Bundeswehr neue Transporthubschrauber kaufen. Zwei Modelle stehen zur Auswahl – und eine Wartungsbasis am Airport Leipzig/Halle. Die Entscheidung könnte bald fallen....
Leipzig, 09. März 2022
Wir solidarisieren uns mit allen, denen der Ukraine-Krieg gerade unglaubliches Leid und Unrecht zufügt. Wir sind erschüttert, dass in dem Land der Pflugscharen die Schwerter klingen. Wir unterstützen alle, die mit friedlichen Mitteln um den Frieden in der Ukraine ringen, damit die Schwerter wieder zu Pflugscharen werden.
Leipzig, 18. Februar 2022
"Die Initiative „Leipzig bleibt friedlich“ erinnert an die Tradition der Stadt, sie will weder Rüstungsbetriebe noch Militär- und Waffentransporte über den örtlichen Flughafen..."
Leipzig, 14. Februar 2022
Die Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“, der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Grüne-Stadtrat Bert Sander fordern: Keine Militär- und Waffentransporte in Krisen- und Kriegsgebiete über den Flughafen Leipzig/Halle, keine Militär- und Rüstungsansiedlungen in der Stadt der Friedlichen Revolution!
Die Freiheit, in der wir heute leben, ist eng mit der Friedlichen Revolution von 1989 verbunden, die den weltweiten Ruf Leipzigs als Stadt des Friedens und der Freiheit begründet. „Auf dieses Erbe muss Leipzig setzen und als Stadt des Friedens ausgebaut werden, als Ort der Diplomatie, der Friedensforschung und der zivilen Konfliktlösungen. Die schleichende Militarisierung des Flughafens Leipzig/Halle ist völlig unakzeptabel“, erklärt Lutz Mükke, Vorsitzender der Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“
“Leipzig bleibt friedlich!” wendet sich unter anderem gegen aktuelle Pläne der deutschen und US-amerikanischen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Lockheed Martin/Sikorsky, am Flughafen Leipzig/Halle ein Logistikzentrum für das Betreiben einer Flotte von 44 bis 60 Militärgroßhubschraubern der Bundeswehr ansiedeln zu wollen. Auch kritisiert die Initiative Militär- und Waffentransporte über den Flughafen Leipzig/Halle in Kriegs- und Krisengebiete wie die Ukraine, Mali, Afghanistan, Irak oder Syrien, die zum Großteil über zivile Fluggesellschaften abgewickelt worden sind und werden. So fliegt bspw. die amerikanische Fluggesellschaft Kalitta über Leipzig. Laut US-Botschaft in Kiew und Medienberichten soll Kalitta jüngst 80.000 Kilogramm Munition nach Kiew transportiert haben und sensible Güter u.a. für die US Air Force und die DHL Aviation fliegen. Bekannt geworden ist die Airline auch durch den Absturz eines ihrer Flugzeuge auf dem US-Militärstützpunkt Guantanamo 1993.
„Der Flughafen ist komplett in öffentlicher Hand. Wir fordern alle Flughafenbetreiber, insbesondere aber die Stadt Leipzig dazu auf, den besonderen Wert des Standortes zu schützen und als Weltfriedensort zu etablieren“, fordert Leipzig bleibt friedlich!
Zu den Unterstützern einer Petition der Initiative gehören eine Reihe Prominente wie die Musiker Gehard Schöne, Konstantin Wecker und Hans-Eckardt Wenzel. Aber auch Politiker aus fast allen Parteien unterstützen das Anliegen.
Der Leipziger Bundestagsabgeordnete der Linken Sören Pellmann sagt: „In der so wichtigen Frage von Krieg und Frieden müssen sich Leipzigs Stadtoberhäupter eindeutiger positionieren und nicht nur Sonntagsreden im Oktober halten. Über Leipzig dürfen keine Militärgüter und Waffen in Krisengebiete gehen.“
Und der Leipziger Stadtrat Bert Sander, flughafenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, erklärt: „Schwerter zu Pflugscharen! lautete ein zentrales Motto der Friedlichen Revolution. 1989 hat gezeigt, wie weit man damit kommt. Darauf muss sich Leipzig besinnen. Das muss unsere Stadt in die Welt tragen. Und keine Munition, keine Waffen!“
Pressekontakt: Dr. Lutz Mükke, lutzmuekke@web.de
Bild (Karikatur zur freien Verwendung unter Angabe von: © Gerhard Mester)
Leipzig, 26. Januar 2022
"Die Bundeswehr nimmt nach einem Fehlstart einen neuen Anlauf, um ihre in die Jahre gekommen schweren Transporthubschrauber auszutauschen. Die Wartungsbasis könnte am Flughafen Leipzig-Halle entstehen und ihm „neuen Auftrieb“ geben, sagt der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber..."
Leipzig, 11.Oktober 2021
Wir wollen ein weltoffenes Leipzig – ohne Rüstungsindustrie und Militärflughafen.
Deshalb laden die Bürgerinitiative "Leipzig bleibt friedlich!" und die Leipziger Band Stilbruch herzlich zu einem politisch-musikalischen Friedensgebet in die Leipziger Nikolaikirche ein.
Wo: Nikolaikirche zu Leipzig, Stadtzentrum
Wann: 11. Oktober 2021, 17 Uhr
Wir wenden uns gegen die schleichende militärische Umnutzung des Flughafens Leipzig/Halle. – Leipzig, die Stadt der Friedlichen Revolution, steht für friedliche Konfliktlösungen, Diplomatie, eine starke Zivilgesellschaft und für Demokratie- und
Friedensforschung.
Seien Sie, Ihre Familie, Freunde und Bekannten herzlich eingeladen.
Leipzig, 16. Juli 2021
Der Flughafen Leipzig/Halle macht dieser Tage durch eine Protestaktion der Klimaaktivist*innen von "CancelLEJ" Schlagzeilen, die in der Nacht vom 9. zum 10. Juli 2021 eine Zufahrt zum DHL-Gelände blockiert hatten. Damit wollten sie friedlich gegen den geplanten Ausbau des Flughafens protestieren.
Für Freitag, den 16. Juli 2021, wurde um 16:00 Uhr eine Demonstration in der Leipziger Innenstadt, genauer am Richard-Wagner-Platz angemeldet, die auf die Ausbaupläne des Flughafens, das fragwürdige Verhalten der Polizei und die zum Teil verzerrende Berichterstattung in einigen Medien aufmerksam machen möchte.
Der Flughafen ist neben den militärischen Aktivitäten längst auch ein klimapolitischer Streitfall, der vom Land Sachsen massiv unterstützt, aber auf einer hochsubventionierten Logistik aufgebaut ist.
Die Initiative "Leipzig bleibt friedlich!" zeigt sich solidarisch mit dem Protest.
Wir bitten um zahlreiche Teilnahme an der Kundgebung.
Anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im 2. Weltkrieg veranstaltet die Fraktion DIE LINKE im Bundestag eine Antikriegskundgebung in Leipzig. Aus diesem Anlass möchten wir Unterschriften für unsere Petition sammeln, um auf die gegenwärtigen Entwicklungen am Flughafen Leipzig/Halle aufmerksam zu machen.
Wann: 18:30 Uhr
Wo: Augustusplatz Leipzig
Interview mit Martin Stümpfig (MdL Bayern), 9. März 2021
Am Flughafen Leipzig/Halle ist die Ansiedlung eines Flottenmanagement-Zentrums für große Militärtransporthubschrauber geplant. Im fränkischen Ansbach hat man jahrzehntelange Erfahrungen mit Militär und Hubschraubern. Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig über enorme Belastungen, viel Frust und zermürbende Hinhaltetaktiken.
Im Landkreis Ansbach gibt es anhaltende Auseinandersetzungen um den Hubschrauberstandort in Katterbach. Warum?
Wir haben hier dutzende Militärhubschrauber auf einem US-Truppenstandort stationiert und mit einer enormen Lärmbelastung zu kämpfen. Wir fordern seit Jahrzehnten, dass der Lärmschutz und die Flugzeiten eingehalten werden, zumindest nachts. Aber trotz aller ausdauernden Bemühungen und Auseinandersetzungen ist das über all die Jahre für die Anwohner eine einzige Katastrophe geblieben. Es gibt kaum Fortschritte...
News auf openpetition, 8. März 2021
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
in den letzten Tagen haben wir viele Briefe und Emails an Parlamentarier und Politiker verschickt, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen. Erste Antworten treffen nun ein. Sie enthalten von Applaus bis heftiger Beleidigung die ganze mögliche Bandbreite. Eine Antwort möchten wir Ihnen/Euch heute zur Kenntnis geben: jene von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Sie lautet:
“(...) ich teile Ihr Anliegen, sich für Frieden und Abrüstung einzusetzen. Erst im Januar wurde vor dem Neuen Rathaus die “Mayors for Peace”-Flagge, eine weiße Taube auf grünem Grund, anlässlich des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags am 22. Januar 2021 gehisst.
Das damit zum Ausdruck gebrachte Bekenntnis bringe ich auf Handlungsfeldern mit städtischer Zuständigkeit und Einflussmöglichkeit zur Anwendung. Da die von Ihnen angesprochene militärische Ansiedlung für Leipzig nicht zur Debatte steht, ist der vorgeschlagene Austausch mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nicht zielführend.
Nichtsdestotrotz wird sich die Ratsversammlung anlässlich des Antrags “Frieden ist Verantwortung aller – gegen jede militärische Ansiedlung in unserer Stadt” voraussichtlich am 24. März in ihrer öffentlichen Sitzung darüber austauschen. Sollten dort aus Ihrer Sicht nicht alle Positionen zum Ausdruck kommen, möchte ich Sie ermuntern, Ihr Anliegen dem Petitionsausschuss vorzulegen.”.
Wir empfinden Burkhard Jungs Nichtzuständigkeits-Einlassungen als der Dimension des Themas unangemessen, oberflächlich und ausweichend. Mit seinem Mandat als Oberhaupt der Stadt der Friedlichen Revolution sollte er schon längst eine weit aktivere Rolle eingenommen haben. Offensichtlich scheint seine Funktion als langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats der Mitteldeutschen Flughafen AG Burghard Jung wichtiger zu sein, als über die schleichende militärische Umnutzung des Flughafens Leipzig/Halle zu diskutieren.
Unser Karikaturist Gerhard Mester hat die Situation in Leipzig ein weiteres Mal aufs Korn genommen, siehe Anhang. – Bitte verteilen, verschicken, verlinken, posten oder tweeten... Für unser Anliegen brauchen wir noch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Zur Information: Manche Leipziger Lokalpolitiker behaupten, das Militärhubschrauber-Projekt und die angebotene Rüstungsunternehmen-Ansiedlung am Flughafen Leipzig/Halle seien vom Tisch. Zur Klarstellung empfehlen wir u.a. diese Lektüre: “Positionspapier: Gedanken zur Bundeswehr der Zukunft” von der Bundesverteidigungsministerin und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, vom 9. Februar 2021. Auf Seite 7 heißt es dort: “Im II. Quartal treffen wir die Entscheidung zur Beschaffung eines schweren Transporthubschraubers.”
Wir veröffentlichen ein Interview, das verdeutlicht, wie perfide Politik und Behörden mit heiklen Militärthemen umgehen können und berechtigte Anliegen von Anwohnern und Bürgern letztlich einfach hin- und herdelegieren, aussitzen und ins Leere laufen lassen. Nehmen Sie sich fünf Minuten Lesezeit. Ein lehrreicher Text auch für die Situation bei uns hier in Leipzig.
Friedensgebet Nikolaikirche Leipzig, 1. März 2021
Ansprache zu 1. Korinther 1, 18-21 / EG 91 „Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken“
"Liebe Friedensgebets-Gemeinde,
als die Nikolaikirche nach klassizistischer Umgestaltung 1797 wieder geöffnet wurde, befand sich in dieser Kirche kein Kreuz. Das zentrale Zeichen christlichen Glaubens war ausgespart worden. Hintergrund war die Haltung der für den Umbau verantwortlichen Personen am Ende der Epoche der Aufklärung. Sie stellten den Glauben an Gott zwar nicht in Frage, er wurde aber auf seinen praktischen Nutzen reduziert. Der Aufklärung ging es weniger um die Dogmatik - dem Lehrgebäude einer Religion - als vielmehr um die Ethik - das Tun, das aus dem Glauben folgt. [...]
Der Blick auf das Kreuz, die Auseinandersetzung mit Leid, verändert. Gellert dichtet: „Ich will nicht Hass mit gleichem Hass vergelten“. Das Beispiel Jesu vor Augen, der selbst am Kreuz noch Spöttern vergibt, lernt er das, was wir heute „Gewaltfreie Kommunikation“ nennen. Es reicht, was Menschen einander an Grausamkeiten angetan haben. Es braucht den Schritt aus dem Teufelskreis, den berühmten ersten Schritt des Nachgebens. Wunderbare Erfahrungen anderer können helfen, Konflikte zu entspannen ohne das Gesicht zu verlieren. Das sind die 3 friedensethischen Aufgaben, in die heute hier und in Leipzig investiert werden sollten. Nicht mit Waffen lässt sich dauerhafter Frieden gewinnen, weil sie nur Sieger und Besiegte zurücklassen und manchmal eben nur Verlierer. Es braucht die Geduld des Wortes, der Diplomatie, des Ringens um friedliche Lösungen. Mit der Investition in ein militärisches Drehkreuz sollten wir uns nicht zum Handlanger für neue kriegerische Auseinandersetzungen machen. Wir haben vielmehr darauf zu achten, dass wir der wachsenden dumpfen Gewalt im eigenen Land aufmerksam begegnen können..." (Pfarrer Bernhard Stief )
LZ -Leipziger Zeitung, 12. Februar 2021
"Noch im Herbst stellte die Linksfraktion im Leipziger Stadtrat den Antrag, dass Leipzigs Oberbürgermeister deutlich Stellung beziehen solle gegen die militärische Nutzung des Flughafens Leipzig/Halle. Und zwar auch..."
LZ -Leipziger Zeitung, 04. Februar 2021
"Es gibt keinen anderen Staatsbetrieb in Sachsen, der derart intransparent geführt wird wie der Flughafen Leipzig/Halle. Von Steuergeldern errichtet..."
WELT, 13. Januar 2020
"Seit mehr als 20 Jahren weiß das Wehrressort, dass die Bundeswehr neue Schwerlasthubschrauber benötigt. Ministerin Kramp-Karrenbauer wollte nun schnell entscheiden – doch das erratische Vorgehen ihres Hauses wird jetzt erst einmal juristisch überprüft..."
LZ -Leipziger Zeitung, 16. Dezember 2020
"Was wird eigentlich aus der Demokratie und dem Vertrauen der Bürger, wenn Konzerne und dubiose Lobbyisten mehr Einfluss auf die Politik haben als die gewählten Gremien? Wenn sie die Interessen..."
Leipziger Stadtrat, 16. Dezember 2020
Offensichtlich ist unser Thema im Stadtrat angekommen
Oberbürgermeister Jung soll sich persönlich zum internationalen Militärdrehkreuz am Flughafen verhalten. Wir sind gespannt. https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1018209
Handelsblatt, 08. Dezember 2020
"Berlin. Plötzlich soll alles ganz schnell gehen: Noch in diesem Jahr will Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) alle Informationen zusammentragen, um einen neuen Schweren Transporthubschrauber (STH) zu bestellen. Anfang 2021 will sie entscheiden, ..."
Wir unterstützen den bundesweiten Aktionstag "Abrüsten statt Aufrüsten" am Samstag, den 5. Dezember 2020 mit einer Theaterperformance für ein friedliches Leipzig... ©Dagmar Franke
Wann: 11:30 – 13:00 Uhr
Wo: Petersstraße Ecke Schillerstraße (vor der Musikschule Leipzig)
https://www.friedenskooperative.de/
Dass die “die Bundeswehr bereits von einer Stationierung von Hubschraubern abgesehen” habe oder dass der “Hubschrauber-Hub am Flughafen Leipzig/Halle “vom Tisch” sei, war in den letzten Wochen in der Presse zu lesen und wurde auch auf unserer Petitionswebsite kommentiert. Lassen Sie sich von solchen Nebelkerzen und Halbwahrheiten bitte nicht irritieren! Das ist schlicht falsch. Nichts ist vom Tisch.
Die Anschaffung der Hubschrauber hat weiterhin “sehr hohe Priorität” und das “Projekt wird mit veränderten Vorgaben fortgesetzt”, verlautbarte das Verteidigungsministerium bereits im September (siehe Link unten). Derzeit werden die Finanzen des Projektes neu geordnet, weshalb es sich zeitlich verzögert. Der Hintergrund: Die Ausschreibung lief über eine Höhe von 5,6 Milliarden Euro. Diesen Kostenrahmen sollen die Angebote der beiden Rüstungskonsortien um Sikorsky/Rheinmetall und Boing drastisch überzogen haben.
Das Bundesverteidigungsministerium wird sich demnächst zum weiteren Prozedere äußern. Wann und wie genau, ist offen. Diese Zeit müssen wir nutzen, um uns klar gegen den weiteren Ausbau des zivilen Flughafens Leipzig/Halle zu einem Militärdrehkreuz auszusprechen. Wir bedanken uns herzlich für Ihre Stimme und Unterstützung!
Pressemitteilung des BMVG
Leipziger Volkszeitung, 11. November 2020
150 neue Arbeitsplätze sollten durch den Kauf neuer Hubschrauber für die Bundeswehr in Schkeuditz entstehen. Jetzt hat das Verteidigungsministerium seine Pläne geändert..."
Leipziger Internet Zeitung, 10. November 2020
„Gerecht kann nicht sein, wer verschweigt“
„Um der Gerechtigkeit willen“ müsse man fragen, darüber sprechen und Informationen austauschen, „welche Waffen am Leipziger Flughafen repariert, womöglich gebaut und logistisch geführt werden sollen, forderte Stephan Bickhardt, Direktor der Evangelischen Akademie Sachsens, zum Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche: „Gerecht kann nicht sein, wer verschweigt“, erklärt der Pfarrer und Bildungsmanager.
Zu Gast im traditionsreichen Friedensgebet in Leipzigs Innenstadt war die Initiative „Leipzig bleibt friedlich! – Kein Militärdrehkreuz Flughafen Leipzig/Halle“, die in einem Gespräch mit dem Pfarrer und in einem anschließenden Fürbittgebet ihr Anliegen vortrug...
radio blau, 5. November 2020
Die Initiative Leipzig bleibt friedlich! beruft sich auf das Erbe der friedlichen Demokratiebewegung und möchte die geplante Ansiedlung eines Logistikzentrums für Militärhubschrauber am Flughafen verhindern. Aber wie hat sich der gesellschaftliche Blick auf "Verteidigungspolitik" seit 1989 verändert und wie geht die sächsische Landesregierung damit um?
Zum Beitrag (mp3)
kreuzer online, 27. Oktober 2020
Das Vergabeverfahren für Schwere Transporthubschrauber wurde gestoppt
Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, wurde das Vergabeverfahren für das Projekt »Schwere Transporthubschrauber« durch die Bundeswehr gestoppt. Zu den Bewerbern gehörten die Firmen Rheinmetall und Sikorsky, die am Flughafen Leipzig/Halle ein Logistikzentrum für einen neuen Transporthubschrauber planten. Eine Petition wendete sich dagegen. Wie die weitere Planung des Projektes aussieht, ist noch unklar..."
Leipziger Internet Zeitung, 17. Oktober 2020
Nicht nur bei den Millionensubventionen für den Frachtflughafen Leipzig/Halle steckt die deutsche Politik immer noch in dem alten fossilen Denken fest, das die Menschheit jetzt in eine veritable Klimakrise hineinmanövriert hat. Auch beim Thema Rüstung tickt die Bundesregierung noch ganz im zerstörerischen Denken eines vergangenen Zeitalters. Und auch dabei soll der Flughafen Leipzig/Halle so eine Art Resterampe für gescheiterte Technologien werden. Diesmal für Militärhubschrauber.
Und so regt sich auch in Leipzig Widerstand gegen den Ausbau des zivilen Flughafens Leipzig/Halle zu einem internationalem Militärdrehkreuz. Ein Konsortium um die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Lockheed Martin/Sikorsky bewirbt sich mit diesem Standort um eine Milliarden-Ausschreibung der Bundeswehr. Die Unternehmen planen am Flughafen Leipzig/Halle ein Logistikzentrum für etwa 50 große Militärtransporthubschrauber und kündigen im Falle eines Zuschlags eine Unternehmensansiedlung an...
Leipziger Volkszeitung, 12. Oktober 2020